Wunder-Tüten-Post für die Kindergottesdienstkinder im Wichernhaus

Aus bekannten Gründen musste der Kindergottesdiensttag im März abgesagt werden. Leider. Dabei hatte das Kindergottesdienst-Team schon ganze Arbeit geleistet: die biblische Geschichte war mit der Erzählung von der Hochzeit in Kana ausgesucht, und für die kreative Umsetzung lagen schon Ideen auf dem Tisch. Zwei Gruppen sollten die Bibel-Erzählung schöpferisch gestalten: zum einen die jüngeren Kinder, zum anderen alle, die schon ein paar Jahre  im Kindergottesdienst dabei sind und im Sommer auf die weiterführende Schule wechseln. Und auch die Assistenten im Alter von zehn bis zwölf Jahren sollten an diesem Vormittag im Wichernhaus auf ihre Kosten kommen.

Kurz nach Ostern hatte die Teamerin Deborah die Idee, den kompletten KiGo -Tag einfach den Kindern nach Hause zu schicken. Und so kam es zur Wunder-Tüten-Post. Die Bibelbilderbücher im Pixie-Format wurden schnell bestellt, die Collage zur Geschichte als Parkscheibe vervollständigt und die Musterbeutelklammern von einem Gemeindeglied spendiert. Fünf aus dem KiGo-Team füllten dann zusammen mit der Pfarrerin an einem Abend im Kirchgarten die Briefumschläge und stempelten mit Motiven darauf, zum Beispiel „Kirche mit Kindern“, die „Lutherrose“ „Da berühren sich Himmel und Erde“.

Die biblische Erzählung ist eine Wundergeschichte. Ganz klar. Da macht Jesus aus Wasser Wein. Und sorgt damit auch dafür, dass das Hochzeitsfest nicht ein vorzeitiges Ende findet. Unser Leben behält den festlichen Glanz.

Und so gehörte auch ein Arbeitsauftrag zur Post. Die Kinder sollten selber sagen und sich auch umhören, welche Wundergeschichten es heute noch zu erzählen gibt. Dazu gab es Fragen wie diese: Wer hat das Lied, den Schlager, gesungen: „Wunder gibt es immer wieder“? Habt ihr schon ein Wunder erlebt? Habt ihr euch schon einmal ein Wunder gewünscht? Welches war das? Wann hättet ihr ein Wunder ganz dringend gebraucht?

Die Antworten waren so unterschiedlich wie die Kindergottesdienstkinder selbst. Berührend waren die Antworten eines siebenjährigen Mädchens und ihres fünfjährigen Bruders. Das Mädchen sagt: „Ich hätte mir an Omas Beerdigung ein Wunder gewünscht, nämlich, dass sie nicht gestorben wäre!“ Und der Bruder sagt: „Ich wünsche mir das Wunder, dass es keinen Krebs mehr gibt!“ Die noch recht junge Großmutter der beiden habe ich am Gründonnerstag beerdigt. Die Geschwister waren selbstverständlich dabei und haben den Abschied mitgestaltet.

Gleich vier Geschwister im Alter von bis 12,9,5 und drei Jahre hatten Spaß beim Lesen, Schneiden, Malen, Zuordnen und der Fertigstellung der „Hochzeit zu Kana -Parkscheibe“

Eine Mutter berichtet vom gemeinsamen Basteln mit ihrem siebenjährigen Jungen, der schon sehr gut lesen konnte, bevor er in die Schule kam. Und auch das  „Vater unser“  auswendig mitspricht. Die Mutter schreibt also: „Henri fand die Geschichte mit dem Wein gut, kannte er ja schon aus der Bibel. Es war sehr lustig, an zwei Stellen dachte ich, die Reihenfolge der Bilder für die Collage müsste anders sein, aber er meinte nur: ,Mensch Mama, hier steht es doch!‘ und zeigte mir genau den Satz im kleinen Bibelbilderbuch. Hat ihm Spaß gemacht, das Ganze.“

Das Lesen der biblischen Geschichte war auch für die zehnjährige Maya eine willkommene Unterbrechung beim Online-Schulunterricht während der Coronakrise. 

Ein elfjähriges Mädchen hat mir diese Wundergeschichte geschickt. Die Oma erzählt sie von Zeit zu Zeit. „J. wollte eine Straße überqueren, die Ampel zeigte auf grün, also schaute er nochmal nach links als auch nach rechts und überquerte dann FAST die Straße. Plötzlich hatte ihn jedoch irgendjemand hinten gepackt und nach hinten gezogen! Und kaum hatte J. sich versehen, raste an ihm auf einmal ein Auto vorbei! Als er sich umdrehte war dort jedoch keine einzige Person“. Und das Kindergottesdienst-Kind ergänzt: „Bis heute noch zweifelt Oma nicht daran, dass sein Schutzengel ihn zurückgezogen hatte! Wirklich ein WUNDER! Und auch das hat sie mir verraten: Als ich meine Eltern befragt hatte, meinten sie, für sie gäbe es nur ein Wunder… Meine Geburt! Das hat mich ganz schön berührt, dass ich meinen Eltern quasi ein Wunder geschenkt habe.“ 

Der letzte Satz des Mädchens ist bestimmt auch ein Schlusswort für die anderen Kinder: „Ich hoffe, dass wir uns bald wieder beim KiGo im Wichernhaus wiedersehen und dass Gott uns für diese Zeit allen ein Wunder schenkt!“

Annette Beuschel und Kigo-Team

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