Zum Weltgebetstag steht der Bibeltext: „Ich habe von Eurem Glauben gehört!“ (Epheserbrief 1,15) im Mittelpunkt. Mit dieser Bibelstelle als Grundlage haben taiwanesische Christinnen Gebete, Lieder und Texte zusammengetragen, die am Freitag, den 3.März um den Erdball gehen. Frauen aus Taiwan erzählen von ihrem Glauben und stehen ein für die gemeinsamen Werte: Freiheit, Demokratie, Frieden und Menschenwürde.
Taiwan ist ein bergiger Inselstaat mit einer Bevölkerung von 23,6 Millionen, die mehrheitlich (44%) einen chinesischen Volksglauben leben. Christen sind mit 6,5% in der Minderheit.
Politisch gab und gibt es immer einen ständigen Konflikt zwischen der Volksrepublik China und Taiwan, der auf den chinesischen Bürgerkrieg zwischen 1927 und 1949 zurückgeht.
Heute ist Taiwan ein fortschrittliches Land mit gelebter Demokratie. Die junge Generation ist stolz auf Errungenschaften wie digitale Teilhabe, Meinungsfreiheit und Menschenrechte. Allerdings gestaltet sich der Alltag, besonders in der Hauptstadt Taipeh, hektisch, ist geprägt von Leistungsdruck, langen Arbeitstagen und ständig steigenden Lebenshaltungskosten. Doppelverdiener-Haushalte sind die Regel,familiäre Sorgearbeit verbleibt aber weiterhin bei den Frauen, die teilweise die Haus- und Kinderversorgungsarbeit an bezahlte Haushaltshilfen auslagern. Vor diesem Hintergrund wird die Vermittlung von ausländischen Arbeitskräften aus ärmeren Nachbarländern zum Geschäftsmodell. Junge Frauen geraten in die moderne Sklaverei, in die sie unter vielen finanziellen Versprechungen ins Land gelockt werden.
Der Weltgebetstag fördert und unterstützt vor allem im asiatischen Raum mehrere Partnerorganisationen, die sich für migrantische Arbeitskräfte einsetzen, darunter das „Hope Worker‘s Center“ in Taiwan. Sie bietet den ausländischen Hausangestellten direkte juristische und psychosoziale Begleitung an und setzt sich anwaltschaftlich für die Prävention von Gewalt gegen Frauen und Arbeitsrechtsverletzungen ein.
Ökumenische Gottesdienste zum Weltgebetstag 3.3.2023:
15 Uhr: katholische Kirche St. Konrad in Ohler
17.30 Uhr: evangelische Friedenskirche Eicken