Eigentlich war es als Schutzmaßnahme gedacht. Vor Monaten überlegten Eltern, wie man unter den aktuellen Bedingungen eine Taufe feiern könnte. Die Lösung: am besten im Freien. Und so sollte es ein Taufgottesdienst im Kirchgarten werden.

Der wurde nun an einem Samstag im September 2021 bei herrlichem Sonnenschein gefeiert. Gleich zwei Kinder  wurden über die Taufschale gehalten. Biergarnituren, zwei Wochen zuvor noch beim Sommerfest aufgestellt, avancierten zu Kirchenbänken. Von dort hatte die Festgemeinde die Christuskirche gut im Blick. Die Taufschale ruhte auf einem filigranen Metallständer statt im Steinblock der Christuskirche und glänzte in der Nachmittagssonne.

Heiter und ernst zugleich ging es zu, als Tabea und Gustav mit ihrer Taufe in die Gemeinde aufgenommen wurden. Die Familien gestalteten den Gottesdienst mit. Fürbitten für Tabea und das Evangelium aus Markus 10, vorgelesen von einer Patin aus der Kinderbibel, waren das eine. Gustavs drei älteren Geschwister beteten mit allen die Worte, die sie jeden Abend mit den Eltern sprechen. Die Drei gehören schon lange zur Kerngemeinde der Gottesdienste für die Jüngsten. Selbstverständlich leuchteten ihre Taufkerzen als Tauferinnerung. Mit Tabeas Oma zusammen gossen sie mit ihren Lieblingstassen das Taufwasser für ihren kleinsten Bruder in die Schale. Den Segen mit Handauflegung gab es am Ende für beide Familien zusammen.

Und so erlebte eine Taufgemeinde ein eigentlich als Schutzmaßnahme gedachtes Gottesdiestformat als derart stimmig, dass die Premiere kaum einem als solche vorkam. Wenn das Wetter mitspielt, folgen vielleicht weitere Tauffeiern im Kirchgarten.