Ein Vierteljahrhundert dabei und kein bisschen müde: „Kein Tag gleicht dem anderen, es gibt immer wieder Überraschendes, Schönes und viel Grund zur Freude“, sagt Gemeindepädagogin Mabel Agbor-Pearson über ihre Arbeit. Seit dem 16. Februar 1995 ist sie im Dienst der Christuskirchengemeinde tätig. Damals wurde sie als Kinder- und Jugendleiterin für den 2. Pfarrbezirk eingestellt. In den vergangenen 25 Jahren haben sich die Tätigkeiten verändert, die Schwerpunkte verschoben, aber die Freude an der Arbeit mit den Menschen ist geblieben.
Geboren ist sie in Hamburg, in der Kindheit viel umgezogen und nach der Grundschulzeit im Rheinland angekommen. Mit 16 Jahren beginnt sie, in den Ferien für die mobile Jugendarbeit Neuss zu arbeiten und muss auch gleich auf einer Freizeit in Österreich eine Gruppe allein betreuen. „Heute wäre so etwas gar nicht mehr möglich, aber damals funktionierte das.“ Sie studiert Pädagogik in Düsseldorf und arbeitet anschließend in einer Hephata-Wohngruppe. Doch dann wird sie auf die ausgeschriebenen Stelle der Jugendleiterin im 2. Pfarrbezirk der Christuskirchengemeinde bei Pfarrer Wolfgang Hess aufmerksam und wechselt. In den ersten Jahren liegt der Arbeitsschwerpunkt der Pädagogin auch eindeutig in der Kinder- und Jugendarbeit. Sie macht zum Beispiel ein Angebot für unter Dreijährige und deren Eltern. „Viele Eltern wussten nicht, wie sie sich mit ihren Kindern beschäftigen und sie anregen können“, erzählt sie. Später rücken eher Angebote für Grundschulkinder und die Konfirmandenarbeit in den Fokus. „Diese Arbeit macht viel Spaß. Und Konfirmationen waren immer besonders berührend.“ Zusätzlich gewinnt die Seniorenarbeit immer mehr an Bedeutung. Nachdem die Gemeindeschwestern Ingrid Harm und später Elke Dietrich in den Ruhestand gehen, übernimmt die Gemeindepädagogin deren Seniorengruppen. Auch inhaltlich verändert so sich die Arbeit. Sie kümmert sich um Ausflüge, aber auch um die thematische Gestaltung der Treffen. Nach einiger Zeit habe sie auch die Andachten in den Gruppen übernommen, aber als es ans Abendmahl ging, regte sich erst Widerstand, erinnert sie sich. „Die Senioren des Kreises waren der Meinung, dass das Abendmahl nur von einem Pfarrer ausgeteilt werden dürfe. Aber die entsprechenden kirchenrechtlichen Bestimmungen überzeugten sie dann.“ Und so gehören Gottesdienste heute selbstverständlich auch zu ihrem Arbeitsgebiet. Insbesondere Schulgottesdienste feiert sie regelmäßig mit den Grundschulen, im ökumenischen Geist und im Wechsel mit ihren katholischen Kollegen. Überhaupt wird die ökumenische Zusammenarbeit in den letzten Jahren immer wichtiger für ihre Tätigkeit. Nicht nur bei den gemeinsam getragenen Weltgebetstagen, sondern auch durch die Verlagerung ihrer Arbeit ins Gemeindehaus der katholischen Heilig-Kreuz-Gemeinde, die durch die Pensionierung von Pfarrer Hess und die damit zusammenhängende Aufgabe des Rosa-Frank-Hauses notwendig geworden ist. Jetzt treffen sich die Seniorengruppen im Gemeindehaus an der Luisenstraße, mit den Kindern arbeitet sie in der Carl-Sonnenschein-Grundschule. Was ihr bei der Arbeit wichtig ist? „Menschen zusammenzubringen, das Individuelle sehen und das Verbindende finden“, fasst sie zusammen.
Angela Rietdorf
Das 25jährige Dienstjubiläum von Mabel Agbor-Pearson wird im Rahmen des inklusiven Familiengottesdienstes am 15. März 2020 um 11 Uhr in der Christuskirche gefeiert.