„Die fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Eine-Welt-Forum und der Aktion Friedensdorf Mönchengladbach hat bisher großartige Resultate erbracht, die ganz besonders den Menschen im Offinso District in Ghana zugutekommen“, betont Nana Raymond Osei Sarpong bei seinem Besuch in Mönchengladbach. Er ist der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees Offinso-Mönchengladbach in Ghana und gemeinsam mit Justice Acheampong, der ein Projekt für behinderte Kinder betreut, anlässlich des 25jährigen Bestehens des Eine-Welt-Forums in der Stadt.
Die „Aktion Friedensdorf – Kinder in Not Mönchengladbach e.V.“ ist eine von Christinnen und Christen beider großer Kirchen vor mehr als 50 Jahren ins Leben gerufene Initiative, die die Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen – ursprünglich mit Blick auf Vietnam, heute vor allem in Lateinamerika und Afrika – verbessern will. Besonderer Wert wird dabei auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit basisorientierten lokalen Projekten und auf persönliche Kontakte gelegt, die sicherstellen, dass die Unterstützung auch dort ankommt, wo sie gebraucht wird.
Die Partnerschaft mit dem Distrikt Offinso in Ghana ist dabei besonders eng. Regelmäßig arbeiten junge Freiwillige aus Mönchengladbach in den mit Spendenmitteln geförderten Schulen und Projekten. Die Lebensbedingungen von Menschen mit körperlichen Behinderungen konnten so maßgeblich verbessert werden. Sie sind heute nicht mehr zum Betteln gezwungen, sondern können dank der Unterstützung der Aktion Friedensdorf eine Handwerksausbildung machen und ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. Ebenfalls beeindruckende Früchte trägt das Projekt „Special Children´s Care“, das Justice Acheampong gegründet hat und vorantreibt. Er kümmert sich um Familien mit geistig und mehrfach behinderten Kindern. 44 Kinder bringt er regelmäßig zu Behandlungen ins drei Stunden entfernte Krankenhaus, besorgt Medikamente und unterstützt die Familien. Bei seinem jetzigen Besuch löste die großzügige Spende eines Düsseldorfer Sanitätshauses große Freude aus: medizinisch-orthopädische Hilfsmittel wie Orthesen oder Bandagen werden dringend benötigt, sind aber in Ghana für viele unerschwinglich.
Die Besucher aus Westafrika waren auch in etlichen Schulen Mönchengladbachs zu Gast. In der Grundschule Heyden konnten sie einen Scheck über stolze 1200 Euro entgegennehmen, die die Schüler durch einen Sponsorenlauf gesammelt hatten. „Die Kinder waren sehr begeistert von dem Besuch und umlagerten die Gäste, um nicht zu verpassen, was sie erzählten“, berichtet Presbyterin Gabriela Ferfers-Weitz, die zurzeit an der Schule tätig ist. Für die Kinder war es ein besonderes Erlebnis, aus erster Hand etwas über die geplante Verwendung der Spende zu erfahren. Unvorstellbar war zum Beispiel für sie, dass viele Familien in Offinso einen jährlichen Krankenkassenbeitrag von 20 Euro nicht aufbringen können. Auch hier helfen die Partner aus Mönchengladbach und ermöglichen so eine Gesundheitsversorgung armer Familien.
Angela Rietdorf