Konfirmandenarbeit in Corona-Zeiten

Es war, als ob das schon vor Augen liegende Ziel sich in Luft aufgelöst hätte. Für die für den 26. April geplante Konfirmation hatte ich in der Gemeindezeitung WIR schon einen ganzseitigen Artikel geschrieben, am 10. Mai sollte die zweite Gruppe in der Christuskirche mit einem Festgottesdienst eingesegnet werden. Den offiziellen Vorstellungsgottesdienst wollten die jungen Leute im Rahmen eines Konfirmandentages am 29. März zusammen mit der Gemeinde feiern.  Und dann sollte es noch den Rückspiegel geben: eine übliche Unterrichtsstunde, an der Presbyter teilnehmen und wo man sich gemeinsam anschaut, was in den vergangenen fast zwei Jahren an Unterrichtsprogramm dran war.

Und dann der Lockdown. Nichts von dem konnte stattfinden. Und so sehr der Pfarrer und die Konfirmanden samt deren Eltern die Schutzmaßnahmen nachvollziehen konnten, so sehr war man auch enttäuscht.  So viel Schönes hatte man schon miteinander erlebt: das erste Highlight war jeweils eine Fahrt zum Kennenlernen ins Ruwertalhaus. Insbesondere die erste Fahrt hatte schon einen direkten Bezug zur Konfirmation, denn zusammen war man im Weinberg unterwegs, um Spätburgunder-Trauben zu lesen. Aus ihm sollte der Abendmahlswein für die erste gemeinsame Abendmahlsfeier bei der Konfirmation am 26. April werden. Der Rotwein ist bereits Mönchengladbach, die Sonderetiketten liegen vor. Aber die Konfirmation konnte noch nicht gefeiert werden.

Für beide Gruppen gab es im Folgejahr weitere gemeinsame Fahrten. Sie dauerten länger als nur ein Wochenende und führten erneut ins Ruwertal  und in die Dolomiten. Gleich drei Gottesdienste erarbeitete man zusammen an einem Samstag, der tags darauf im Sonntagsgottesdienst der Christuskirche gefeiert wurde.  Es gab noch andere Projekte, zum Beispiel  die Gestaltung von Senioren-Adventsfeiern und Weihnachtsgottesdiensten. Zweimal nahmen die Fußballbegeisterten am Konfi-Cup teil.

Jetzt stehen die Planungen für die Konfirmationen an. Das ist eine große Herausforderung. Denn unter den gegenwärtig geltenden Schutzbestimmungen dürfen nur 36 Menschen im Gottesdienst der Christuskirche teilnehmen. Für einige Eltern und deren Kinder wäre allein dieser Rahmen so karg, dass sie anderes favorisieren. Das entspricht aber nicht den aktuellen Bestimmungen (Stand 11.06.2020).

Herauszuhören ist der deutliche Wunsch, nach den Sommerferien das Projekt “Konfirmandenarbeit” mit einer festlichen Konfirmation abzuschließen. Eine Verschiebung auf das Frühjahr 2021 wird aus verschiedenen Gründen nicht bevorzugt. Es besteht die Hoffnung, dass mit der Lockerungs-Praxis vonseiten der Politik doch Konfirmationen in der ersten September-Hälfte möglich sind.

Mit den Eltern und ihren Kindern befinde ich mich derzeit in einem intensiven Gedankenaustausch. Am Telefon, per Mail, aber auch bei Besuchen im Garten höre ich viele kreative Vorschläge. Ich nehme sie mit in die nächste Sitzung des Presbyteriums.  Denkbar wäre ein Beschluss vorbehaltlich weiterer Lockerungen. Wir werden sehen.

Zwischenzeitlich können sich die 12-Jährigen zu einem neuen Konfirmandenkurs anmelden. Nach den Sommerferien geht es los. Die Mütter und Väter mögen mich bitte anrufen oder anschreiben. Ich hoffe sehr, dass der festliche Abschluss dieses neuen Kurses im Jahr 2022 unter anderen Umständen stattfindet als jetzt.

Werner Beuschel

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