Wichernhaus

Marktstieg 9
41061 Mönchengladbach

Das heutige Wichernhaus am Marktstieg 9 wurde 1878 in der Amtszeit Pfarrer Otto Zillessens als „Katechisierhaus“ erbaut.

Über 40 Jahre fanden Konfirmandenarbeit und Bibelstunden in den Räumlichkeiten statt, bis 1929 das Presbyterium feststellte, dass das Haus sich in einem „ der Gemeinde unwürdigen Zustand“ befinde, den man durch einen Umbau baldigst beheben wolle. Die Finanzlage war aufgrund der Weltwirtschaftskrise angespannt, sodass man erst 1930 mit Unterstützung der Stadt die notwendigen Baumaßnahmen für ca. 19.000 Reichsmark durchführen konnte. Die Umbenennung in „Wichernhaus“ zu Ehren des großen Herolds der „Inneren Mission“ erfolgte rechtzeitig vor seinem 50. Todestag. Die untere Etage bezog das 1924 gegründete „Evangelische Jugend- und Wohlfahrtsamt“ (der Vorläufer des heutigen Diakonischen Werkes). Neue Säle für Konfirmandenarbeit und Vereinsbedürfnisse wurden geschaffen. Die „Handarbeitschule für Mädchen“ wurde ins Wichernhaus verlegt, weil die bisher von ihr genutzten Räume im Haus Zoar am Fliescherberg wegen der schlechten Wirtschaftslage fremdvermietet werden mussten.

Am 31.8.1939 beschloss das Presbyterium, dass jeden Mittwoch Kriegsbetstunden im Wichernhaus stattfinden sollten, die den Charakter von Bibelstunden trugen. Nach der Verhaftung von Pfarrer Weiß durch die Gestapo am 17.1.1942 entstand aus der Gemeinde heraus eine Gebetsvereinigung, die täglich am Spätnachmittag im Wichernhaus zusammenkam, bis Pfarrer Weiß am 6. 2. 1942 wieder aus der Gestapohaft in Düsseldorf entlassen wurde. Der Bombenangriff in der Nacht vom 30. auf den 31.8.1943 führte zur Zerstörung bzw. Beschädigung zahlreicher Gemeindehäuser (und der Kirche auf dem Alten Markt). Trotz Beschädigungen konnte das Wichernhaus am 1.September 1943 weiter benutzt werden. Die Handarbeitsschule und der Kindergarten des zerstörten Haus Zoar fanden  nun hier Unterkunft.

Nach 1945 wurde das „Evangelische Gemeindeamt“ in das Wichernhaus verlegt. Im Calvinsaal des Hauses fanden Presbyteriumssitzungen statt. Neben der Männerarbeit und Gemeinschaftsstunden traf sich auch der „Bach-Verein“ in den Nachkriegsjahrzehnten in diesem Gebäude. Anschließend diente es über vier Jahrzehnte als Verwaltungsgebäude.

Nach einer längeren Umbauphase wurde das Wichernhaus am 1. Oktober 2011 wieder als Gemeindehaus eröffnet. In dem alten Ziegelbau haben die junge und nicht mehr ganz so junge Gemeindeglieder ihr Dach über dem Kopf, wie früher findet dort der Konfirmandenunterricht statt, Kinderspielgruppen erfüllen das Gebäude mit Lachen, die Frauenhilfe singt einen Choral, das Presbyterium tagt, offene Gespräche über der offenen Bibel sind im geschützten Raum möglich, die ältere Generation findet stufenlos ihren monatlichen Treffpunkt, die Pfadfinder haben ihr eigenes kleines Reich, ehrenamtliche Mitarbeiter freuen sich, Gäste mit einer Tasse Kaffee begrüßen zu können. Und zwischen Wichernhaus und Christuskirche bietet der Pfarrgarten Platz genug für jede Menge Aktionen im Grünen.  

Das Erdgeschoss ist als offener Bereich und Raum der Begegnung gestaltet. Eine Küche und das Sälchen bieten dafür die besten Voraussetzungen. Ein zusätzlicher Pavillon schafft Gruppen- und Besprechungsräume, außerdem kommen dort Kleinkinder ebenerdig zu „ihrem“ Raum. Eine großzügige Verglasung sorgt für einen schönen Blick in den Pfarrgarten.

Im Inneren des Wichernhauses erreicht die Jugend über die steile Treppe in „ihre“ Etage. Im ersten Obergeschoss haben die Pfadfinder ihren Raum, es gibt Platz genug für Spaß und Spiel, die Konfirmanden und der Kindergottesdiensthelferkreis treffen sich dort.

Im zweiten Obergeschoss gibt es unterm Dach zwei Schreibtischplätze für das Pfarrerehepaar sowie eine Teeküche, WC und einen weiteren Raum.

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