„Verstehen kann man das Leben nur rückwärts – leben muss man es vorwärts.“ Diese Weisheit des dänischen Philosophen Sören Kierkegaard hat bis heute nichts an Aktualität verloren. Denn in unserem Leben sind wir ständig unterwegs. Mit unserer Geburt öffnet sich die Tür zum Leben und wir treten ein. Was uns erwartet, wissen wir nicht und was uns leitet, bleibt auch ein Geheimnis. Vor uns liegt der weite Raum unbeschriebener Lebenswege, den wir uns fortan bis zu den letzten Schritten kreuz und quer erwandern. Und dabei suchen wir immer wieder neu  Antworten auf drei Fragen: Wo komme ich her? Wo stehe ich jetzt? Wo will ich hin in meinem Leben? Und woran orientiere ich mich im Leben?

Wer so nach Antworten und Zielen suchend unterwegs ist durch, kann dabei wohl manches erleben. Denn unser Leben ist keine geradlinige Einbahnstraße, sondern ein kurvenreiches Unternehmen mit Versuch und Irrtum,  Höhen und Tiefen, Umwegen und Irrwegen, Abschieden und Neuanfängen, einsamen Schritten und gemeinsamen Schritten. Das Leben als eine Wanderung auf unterschiedlichsten Wegen, das ist ein uraltes Verstehensmuster von Leben.  Das Leben als ein Weg – das ist auch ein häufig zu findendes Bild in den Psalmen und anderen biblischen Texten. „Wo willst Du hin in Deinem Leben?“ – es lohnt sich, sich mit diesen biblischen Impulsen für unser alltägliches Miteinander einmal intensiver zu beschäftigen.

Dazu möchten wir herzlich einladen bei unserem nächsten zentralen Inklusiven Familiengottesdienst unter Mitwirkung des Gemeindechores – wie immer vorbereitet von unserem „Fachausschuss für Inklusive Gemeindearbeit“. In diesem Gottesdienst sowie anschließend im Wichernhaus werden wir auch das 25-jährige Dienstjubiläum unserer Gemeindepädagogin Mabel Agbor-Pearson feiern. Herzlich willkommen also am Sonntag, dem 15. März 2020 um 11.00 Uhr in der Christuskirche. Im Kirchsaal Ohlerfeld und in der Hephata-Kirche finden darum an diesem Sonntag keine Gottesdienste statt.

Andreas Rudolph