Verlieren ist eine alltägliche Sache. Ständig verlieren wir im Alltag etwas, zum Beispiel einen Schlüssel, die Brille, das Portemonnaie, das Handy. Wir machen uns auf die Suche, und wenn es gut geht, finden wir das Verlorene. Aber nicht nur Gegenstände können wir verlieren, auch Lebensglück und Orientierung, Hoffnung und Gesundheit, Arbeitsplatz und Zuhause, einen anderen Menschen oder auch uns selbst. „Ich fühle mich verloren“ denken oder sagen wir dann und sehnen uns danach, uns selbst wiederzufinden und wiedergefunden zu werden. Gefunden werden, das heißt: Ich bin selbst auf der Suche oder jemand sucht nach mir. Und Gesucht werden heißt: Jemand vermisst mich. Ich fehle jemandem. Und wenn ich mich selbst dann wiedergefunden habe oder wiedergefunden wurde, sind Erleichterung und Freude groß. Ich fühle mich ganz neu und gut aufgehoben. Verlieren und suchen, suchen und finden, finden und gefunden werden – ein Lebensthema, zentrales Thema auch des Weges Jesu.
Mit diesen vielfältigen Erfahrungen sind wir mitten im Evangelium des Sonntags angekommen, dem „Gleichnis von den beiden verlorenen Söhnen“ (Lukas 15). Martin Luther hat einmal gesagt: Die Geschichte von den zwei verlorenen Söhnen und dem liebenden Vater ist die wichtigste Geschichte im Neuen Testament! Auf verschiedene Art und Weise kommen wir alle darin vor!
Zu dieser Spurensuche möchten wir herzlich einladen bei unserem nächsten zentralen Inklusiven Familiengottesdienst mit Abendmahl – wie immer vorbereitet von unserem „Fachausschuss für Inklusive Gemeindearbeit“. Unter der Leitung unserer Kirchenmusikerin Su-In Chen-Haurenherm wird der Gottesdienst wieder durch den Gesang unseres Gemeindechores und besondere Instrumentalmusik bereichert. Im Anschluss ist ein kleines Gemeindefest geplant mit Gelegenheiten zu Austausch und Begegnung. Für Essen und Getränke ist gesorgt, ebenso für einen Fair-Verkauf. Herzlich willkommen also am Sonntag, dem 16. Juni 2024 um 11.00 Uhr in der Christuskirche. Im Kirchsaal Ohlerfeld findet an diesem Sonntag kein Gottesdienst statt.
Andreas Rudolph