Wer jemandem aufs Dach steigen möchte, hat meist ein ernstes An liegen und weiß sich keinen anderen Ausweg, außer sehr deutlich auf sich aufmerksam zu machen. So wie zum Beispiel in der Geschichte von der Heilung eines Gelähmten ( Markus 2), die mich schon als Kind fasziniert hat.

Der Gelähmte, der Freunde hat, die sich so phantasievoll frech und voller Zuversicht für ihn ein setzen. Das Vertrauen, das Jesus entgegengebracht wird. Wie sie den Gelähmten unter großer Mühe aufs Dach des mit Menschen überfüllten Hauses schleppen, Jesus und der festgefügten Menschenmenge buchstäblich aufs Dach steigen, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Das Loch in der Decke und wie der Gelähmte hinuntergelassen wird und ganz unten warten Jesus, Heilung und Gemeinschaft. Die Selbstverständlichkeit, mit der der nun Geheilte mit dem Gefühl der Befreiung seine Strohmatte nimmt und losmarschiert in sein neues Leben. Durch die Assistenz seiner Freunde hat der Hilfebedürftige (s)einen Platz in der Mitte der Gemeinschaft einer festgefügten Menschenmenge gefunden. Eine eindrückliche biblische Erzählung zur Inklusion: vom Rand in die Mitte, denn alle sind will kommen!

Diese Einladung gilt auch wieder bei unserem nächsten zentralen Inklusiven Familiengottes dienst mit Abendmahl am 16. März 2025 um 11 Uhr in der HephataKirche. Wie immer vorbereitet und gestaltet von unserem Fachausschuss für Inklusive Gemeindearbeit. Unter der Leitung unserer Kirchenmusikerin SuIn Chen-Haurenherm wird der Gottesdienst wieder durch den Gesang unseres Gemeindechores und besondere Instrumentalmusik bereichert. Im Kirchsaal Ohlerfeld und in der Christuskirche finden deshalb an diesem Sonntag keine Gottesdienste statt.

Andreas Rudolph