Der Hochalmspitzenclub hat Zuwachs bekommen. Er ist der Kreis von jungen Leuten der Christuskirchengemeinde, die während der traditionellen Herbstfahrt in die Dolomiten den Fast-Dreitausender in der Villgratner Bergwelt bezwungen haben. Dieser Club hat zwar kein eigenes Vereinsleben, aber seine Mitglieder haben zweierlei gemeinsam: eine Ansteckbrosche mit einem Edelweiß und den Stolz, zusammen mit anderen Gladbachern Flachlandtirolern auf der Hochalmspitze gestanden und das grandiose Panorama genossen zu haben. Vielleicht verbirgt sich aber hinter der Idee dieses Clubs einfach nur eine motivationsfördernde Maßnahme des Pfarrehepaars für Konfirmandinnen und Konfirmanden, die sich so eine fordernde Bergtour über neunhundert Höhenmeter erst mal zutrauen müssen.
Es war nicht die einzige Höhenwanderung, die jetzt wieder die Gemeindejugend in den Dolomiten machte. Sie wurde belohnt durch den Ausblick auf die einmalige Kulisse der Sextner Dolomiten: eine Zweiländerwanderung, denn los ging’s im österreichischen Osttirol, während der Aussichtspunkt schon in Italien lag. Und dann wurde die Gruppe auf einer anderen Tour durch die Gastgeber Vroni, Sepp und Elena belohnt, die auf der Wurzalm für ihre Feriengäste groß aufgekocht hatten.
Kontrastiert wurden die Tage in den Bergen durch einen Ausflug nach Venedig. Die Stadt auf dem Meer verlangte ebenfalls den langen Fußmarsch. Über die touristischen Ameisenstraßen, aber auch durch stille Gassen kam man zu den Sehenswürdigkeiten, unter anderem zum jüdischen Ghetto im Stadtteil Cannaregio. Zu abendlicher Stunde schipperte die Gruppe im Linienboot zurück über den Canal Grande. Anschließend fuhren die beiden Kleinbusse in die Dunkelheit hinein und kamen zu nächtlicher Stunde wieder am Wurzerhof an.
Die Gladbacher Bergvagabunden beschlossen jeden Tag mit dem Abendsegen. Zuerst erfüllte Gesang die Bergbauernhofstube, und hier zahlte es sich aus, dass man im Unterricht Lieder wie „Ins Wasser fällt ein Stein“ auswendig gelernt hatte. Man lächelte sich an beim Singen. Der anschließende Dank wurde mit den Worten Martin Luthers gesprochen. Der Dank ging an den dreieinigen Gott, „der mich diesen Tag gnädiglich behütet“ hat. Und die anschließende Bitte der ehemaligen Konfirmanden, die jetzt als Betreuer dabei waren, und des aktuellen Jahrgangs gilt auch über das Ende der Fahrt hinaus: „Dein heiliger Engel sei mit mir“!
Text: Werner Beuschel Fotos: Annette und Werner Beuschel