Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Gemäß diesem Motto fuhr in den Herbstferien eine Konfirmandengruppe samt Betreuerteam nach über einem Jahr Unterrichtszeit zum ersten Mal weg. Und zwar so richtig. Pfarrerin Annette Beuschel und Pfarrer Werner Beuschel steuerten die Reisegruppe in zwei Kleinbussen für neun Tage ins Villgratental. Man quartierte sich im Wurzerhof ein, einem Bergbauernhof mit ganz viel Platz und einer urigen Atmosphäre. Vier Betreuer kannten den besonderen Platz schon von früheren Fahrten, für die Mehrzahl der Jugendlichen war er neu. Sehr schnell fühlte sich jeder zu Hause. Was natürlich auch an gemeinsamen Erfolgserlebnissen lag wie zum Beispiel den Abend für Abend am Holzofenherd zubereiteten kleinen Menus. Ein verführerischer Duft lag jedes Mal in der Stube, wenn Pasta, Sugo und Gebratenes auf die Tische gezaubert wurden.
Tagsüber machte sich die Truppe zu fordernden Wanderzielen auf. So marschierte man vom Hof weg zur Wurzalm, die knapp über der Baumgrenze liegt: eine Aussichtskanzel, auf der man die Blicke schweifen lassen kann von den Lienzer bis zu den Sextner Dolomiten. Am Almkreuz feierten die Gladbacher Bergvagabunden zusammen mit der Gastgeberfamilie Leiter und ihren freundlichen Helfern eine Dankandacht. Im warmen Gras sitzend, den Blick ins Tal und auf gezackte Gipfel gerichtet, sangen alle zur Gitarre „Laudato si“, sei gepriesen, Gott. Zum Beispiel „für deine hohen Berge“.
Highlight der Fahrt war der Tagesausflug nach Venedig. Noch im Dunkeln starteten die beiden Busse, kurz vor Mitternacht war man wieder zurück. Dazwischen sammelten die Jugendlichen so viele Eindrücke, dass die mit Smartphones und Kameras gemachten Fotos sie kaum festhalten konnten. Berge und Meer – so viel musste einfach sein. Wie das schon mal sein kann, wenn eine Fahrt nicht aufgehoben, sondern aufgeschoben ist.