Für viele von uns ist die „dunkle Jahreszeit“ keine einfache Zeit. Es ist eine Zeit, in der manche von uns auch verarbeiten, was in diesem Jahr passiert ist. Eine Zeit, Fragen zu stellen, die uns ein Leben lang beschäftigen. Woher komme ich? Wer bin ich? Wohin gehe ich? – die Fragen nach dem Sinn des Lebens. Gerade der November mit seinen kirchlichen Feiertagen ist für manche auch eine traurige Zeit der Erinnerung an liebe verstorbene Menschen. Menschen, die mit uns das Leben geteilt haben und uns fehlen – die Zeit mag Wunden heilen, aber die Narben bleiben. Denn: „Das Leben ändert sich mit dem, der neben einem steht, aber auch mit dem, der neben einem fehlt.“ (Sylke-Maria Pohl) Aber Tränen können eine heilende Kraft entwickeln, eine neue Energie, dem Leben zugewandt in allem Schmerz. Tröstlich ist in Psalm 56 zu lesen: „Gott, sammle meine Tränen in deinen Krug; ohne Zweifel, du zählst sie.“  Tränen können helfen, loszulassen, was war, und sich dem zu stellen, was kommt. So getröstet leben löst nicht alle Probleme, verändert nicht alles plötzlich zum Guten. Aber „geborgene Tränen“ und „getröstetes Leben“ vermögen immer wieder innere Kräfte und neuen Lebensmut freisetzen und Hoffnung ins Herz pflanzen.

In den beiden Abendmahlsgottesdiensten am 24. November 2024, dem Toten- bzw. Ewigkeitssonntag, wird unsere Gemeinde darum in besonderer Weise der Verstorben im zurückliegenden Kirchenjahr gedenken und den tröstlichen Erinnerungsschätzen Raum geben. In der Christuskirche (11 Uhr, Kirchsaal Ohlerfeld 9.30 Uhr) wird der Gottesdienst zusätzlich musikalisch bereichert durch das Mitwirken unseres Gemeindechores unter der Leitung unserer Kirchenmusikerin Su-In Chen-Haurenherm. Herzliche Einladung!

Andreas Rudolph