Ein Talentschuppen im Ruwertal

In grauer Vorzeit, als aber immerhin das Farbfernsehen kurz vor seiner Einführung stand, gab es eine Sendung namens Talentschuppen. Gesangsbegabte junge Menschen konnten sich da vorstellen. Später nannte man das Casting-Show.

So ein Talentschuppen war jetzt wieder das Ruwertalhaus, und zwar ohne Fernsehkameras und länger als sechzig Sendeminuten. Konfirmandinnen und Konfirmanden des Wichernhauses entdeckten am dritten September-Wochenende während ihrer Kennenlernfahrt ihre Begabungen. Dazu zählte auch das Gesangstalent. Zwei Abende verbrachten die jungen Leute singend in der Stube des Freizeitheims, vor sich ein Heft mit Liedern liegend, und für die Begleitung war der Pfarrer mit seiner Gitarre zuständig. Die stärkere Sängerin zog den nicht ganz so mutigen Kollegen mit, und schnell fühlte sich die ganze Gruppe als leistungsfähiger Chor.

Auch andere Talente waren an diesem Wochenende zu besichtigen. Beim Zeichnen und Malen zum Beispiel zeigten manche eine wahre Kunstfertigkeit. Daneben brachte sich eine ein mit der Gabe, mit witzigen Bemerkungen für gute Stimmung zu sorgen. Und ein anderer wusste ohne große Ansagen, wie man sich beim Kochen nützlich macht.

Als die beiden Kleinbusse sonntags zum Gottesdienst in der Trierer Konstantin-Basilika und anschließend nach Gladbach zurück fuhren, hatte eine sechzehnköpfige Gruppe bei bestem Wetter nicht nur viel Spaß zusammen gehabt. Sie hatte in dem Gemeindehäuschen vorübergehend auch einen Platz gefunden, an dem alle groß rausgekommen waren. Wie es sich eben für einen Talentschuppen gehört.

Es fotografierten Annette und Werner Beuschel

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