Ein Schülerpraktikant berichtet

Zwei Wochen war Max in der Christuskirchengemeinde unterwegs und lernte als Schülerpraktikant verschiedene Arbeitsfelder der Kirche kennen. Der Dreizehnjährige nahm unter anderem am Sonntagsgottesdienst teil. Hier sein Bericht.

„Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm“. Diesen Vers aus dem 1. Johannesbrief hatte sich die 18-jährige zu ihrer Taufe ausgesucht, die an diesem Sonntag in der ersten Bankreihe saß. Die junge Frau bekam dazu sogar eine Taufpredigt.  Pfarrer Werner Beuschel sagte, dass es in dem Vers um die Liebe als Geschenk Gottes ginge. Liebe bekäme man von Gott geschenkt, so wie man Liebe von der Familie und Freunden geschenkt bekommt.  Als Geschenk könne die Liebe Gottes deshalb nicht erkämpft werden, darum geworben werden aber schon, erläuterte der Pfarrer.  Und er sagte auch, warum sich die junge Frau für die Taufe entschieden hat. Sie wollte nämlich für zwei Mädchen Patin werden, die demnächst in Willich getauft werden.   

An diesem 26. März 2023 erlebte also die Gemeinde in der Christuskirche etwas Besonderes: am Taufbecken sagt einer selber, dass er getauft und zu Gott und seiner Gemeinde gehören will. Ein halbes Jahr vorher hatte das auch Leon getan. Der 14-Jährige wurde von Pfarrerin Annette Beuschel im Konfirmandengottesdienst getauft. Sie stellte ihn und Katharina jetzt noch mal der Gemeinde vor. Die beiden hatten beim offiziellen Vorstellungsgottesdienst gefehlt, weil sie krank waren.  

Für seine Sonntagspredigt las Pfarrer Beuschel einige Verse aus dem Hebräerbrief vor. Beuschel sagte, dass der kirchliche Kalender diesen Abschnitt zur Auslegung vorschlagen würde. Wir befänden uns momentan in der Passionszeit, also in der Leidens- und Sterbezeit von Jesus Christus. Jesus wäre draußen vor dem Tor gestorben, verlassen von den Menschen, aber nicht von Gott.  Er hätte sich überhaupt nicht geschont. Das würde, so sagte der Pfarrer, nicht so richtig zu dem passen, was sonst heute gepredigt würde, nämlich Work-Life-Balance und Self-Care. Das wäre bei Christus etwas anders gewesen.  Er hätte für die Sünden aller Menschen gelitten und wäre für alle Menschen gestorben, ohne Rücksicht auf sich selber zu nehmen. Und so wäre Gott, sagte der Pfarrer, überall und mittendrin, wo Menschen alleine sterben oder es ihnen sehr schlecht geht. Gott würde uns aufrichten und zu uns halten uns, so wie Gott zu seinem Sohn gehalten hat und bei ihm war.       

Zum Schluss stellte Werner Beuschel die Frage, was eigentlich „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ bedeuten würde. Bezieht sich das wirklich auf alle Menschen, insbesondere auch auf die, die einen nerven?  Diese Frage müsste man mit „Ja“ beantworten. Aber das würde nicht bedeuten, zu allem Ja und Amen zu sagen. Vielleicht wäre es ja schon mal ein Anfang, sich etwas besser in seinen Nächsten hineinzuversetzen, auch wenn es nicht immer leicht wäre. Einen Versuch wäre es immer wert.

Dazu konnten die mehr als fünfzig Besucherinnen und Besucher am Ende des Gottesdienstes auch etwas tun. Am Ausgang wurde Geld gesammelt. Das Geld war bestimmt für diakonische Aufgaben in der Stadt und bei der häuslichen Pflege in ländlichen Gebieten der Ukraine. 

Anmelden

Vielen Dank für Ihre Nachricht

Wir werden sie so schnell wie möglich beantworten.

Mit freundlichem Gruß

Ihr Verband Evangelischer Kirchengemeinden in Mönchengladbach