„Auf dem Wochenmarkt sind alle Freunde…“

Die Buslinie mit den Ziffern 0, 1 und 4 kannten wir noch von unserem letzten Ausflug zur Bücherei. Diesmal ging es bei strahlendem Sonnenschein zum Rheydter Wochenmarkt. Am Springbrunnen mitten auf dem Marktplatz wurden wir von Marius Müller und Saskia Kiesewetter von der Stadtteilkoordination begrüßt.

„Was ist ein Wochenmarkt?“ „Was ist der Unterschied zu einem Supermarkt?“ „Was kann man auf dem Markt alles kaufen?“ Fragen, die wir am besten den Profis stellen sollten. Landwirt und Marktstandbesitzer Peter Weifels wurde uns vorgestellt. Was gab es dafür tolle Sachen an seinem Stand zu kaufen! Erdbeeren, Äpfel, Rhabarber, Tomaten und unzählige weitere Obst- und Gemüsesorten … und Kartoffeln. „Auf dem Wochenmarkt sind alle Freunde …“bunte Wolle (sogar in Regenbogenfarben) und sooo vieles mehr.

Erstmal durften wir uns aber stärken. Wulla hatte einen großen Teller mit Keksen für uns vorbereitet.
„Die sind von der Feinbäckerei Esser da hinten. Auf dem Wochenmarkt unterstützen wir uns nämlich alle gegenseitig!“ Nach einer weiteren Runde Kekse und ein paar lustigen Geschichten schenkte Wulla jedem eine kleine Tasche mit einer Flasche Öl, einer duftenden Seife und sogar etwas zu basteln.

Wie wunderbar sich alle auf unseren Besuch vorbereitet haben. Wie liebevoll sie sich Dinge überlegt haben und in wie viele fröhliche Gesichter wir schauen durften! „Auf dem Wochenmarkt sind alle Freunde!“ Das merkt man. Der Unterschied zum Supermarkt, so sagt Wulla: „Hier hat man Zeit zu quatschen, hier unterstützt man sich und das ganze unter freiem Himmel. Und heute sogar bei strahlendem Sonnenschein.

Naja – und dann wollten wir es selber ausprobieren – das Einkaufen auf dem Wochenmarkt.
„Sehen eigentlich alle Kartoffelsorten gleich aus?“ „Nein!“ Herr Weifels (oder – wie wir ihn nennen durften – Peter) zeigte uns, dass es große, kleine, dicke, runde und längliche Kartoffeln gibt und sogar welche mit roter Schale. Und was hat er noch erklärt? Sogar in unserem Malpapier und im Bastelkleber sind Kartoffeln? Verrückt! Kartoffelstärke nennt man das! Zu unserer großen Überraschung schenkte Peter jedem einzelnen von uns eine riesengroße Tasche voller Leckereien: Möhren, Kohlrabi und natürlich … Kartoffeln.

Weiter ging es zu Vincent von der Käsekiste. 120 Käsesorten verkauft er dort und am meisten Schweizerkäse. Den mag Vincent nämlich selber am liebsten. Probieren durften wir auch, köstlichen Gouda. Tschüss Vincent. Bis zum nächsten Mal.

Einige Stände weiter wartete nämlich Andreas von Blumen-Krimp auf uns. Seit 16 Jahren verkauft er dort wunderschöne, duftende, bunte Blumen. Sein Schwiegervater und dessen Vater betreiben den Stand seit 60 Jahren und gehören zum Urgestein des Rheydter Wochenmarktes. Andreas erklärte uns, dass er die Blumen auf großen Versteigerungen holt, um sie dann auf dem Markt verkaufen zu können. Zu jeder Jahreszeit hat er andere Lieblingsblumen. Um uns ein bisschen von seiner bunten Blütenpracht mit nach Hause geben zu können, schenkte er jedem einen Topf Lavendel. Ein Glück, dass wir jeder ein große Tasche von Peter bekommen hatten.

Im Verkaufswagen der Prümtaler Mühlenbäckerei lernten wir, was wir alles zum Brotbacken brauchen: Mehl, das aus Getreide hergestellt wird, Sauerteig, Wasser und Salz. Alle durften in den kleinen Wagen reinklettern und sogar Brote auf der großen Maschine selber schneiden. Für jedes Kind gab es eine vorbereitete Tüte. „Aber erst das Brötchen, dann den Lolli!“ sagte die nette Dame bei der Verabschiedung.
Auf dem Weg zu unserer letzten Station lernten wir noch Werner Poschmann und Markus Sieben kennen. Sie sind die Marktmeister und wie Marlene es richtig beschrieb: „Ihr sorgt also dafür, dass nichts durcheinanderkommt auf dem Markt!“

Unsere letzte Anlaufstelle war der Stand von Wulla. Kurzwaren verkauft sie. „Hmm – was ist das denn?“ Wulla zeigte uns gut gelaunt ihren Stand. Es gab Knöpfe, Garn, Stoffe, Reißverschlüsse.

Wir kauften Erdbeeren und Melone bei Peter Weifels, Vincent hat uns köstlichen Gouda verkauft. Die leckeren Kekse, die es bei Wulla gab, mussten auch unbedingt mit. Also auf zu Esser, „Gesichterkekse“ holen. Als Dankeschön für eine liebe Kindergartenmutter, die netterweise mit dem Auto unsere schweren Taschen abgeholt und zum Kindergarten gebracht hat, haben wir bei Andreas noch Pfingstrosen gekauft. Das sind im Frühling sogar seine Lieblingsblumen.

Mit dem Bus ging es ohne schweres Gepäck, dafür mit wunderbaren Gedanken, tollen Erinnerungen und unglaublicher Dankbarkeit zurück in den Kindergarten. Vielen, vielen Dank an alle, die diesen Ausflug für uns zu so etwas Besonderem gemacht haben. Der Plan steht: wir kommen wieder!

Sonja Mohren

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