Analog oder digital? Zur Zukunft von Gottesdiensten

“Anbei ein Foto von unseren Kindern, die von der Musik so begeistert waren, dass sie im Wohnzimmer dazu getanzt haben”, schrieb ein Gemeindeglied. Der Gottesdienst zum Epiphanias-Fest war also auch ein besonderer Familiengottesdienst bei der Premiere am 10. Januar 2021. Die Zuschrift steht repräsentativ für sehr viele Rückmeldungen. Es gab Lob und auch Dank für die beiden Online-Gottesdienste zu Weihnachten und Epiphanias.

Zwei Umstände hatten die Sache etwas leichter gemacht. Erstens entsprach der Heiligabend-Gottesdienst dem Konzept, das ich schon Wochen vorher entwickelt hatte, allerdings für einen von einer Reihe von Gottesdiensten, die mit der zulässigen Höchstteilnehmerzahl in der Christuskirche hätten stattfinden sollen.  Zweitens brauchte es ein Team, das dieses Konzept professionell als Video umsetzte. Und genau dieses Team gab es mit den Machern der Christmas Classics. Seit 2007 arbeitet man vertrauensvoll zusammen. Man konnte also von der ersten Sekunde konzentriert loslegen.

Ist das Format nun ein aktueller Behelf oder auch tauglich für die Zeit, wenn wieder Präsenz-Gottesdienste möglich sind? Das ist die Frage. Der ursprüngliche Zweck war ja, angesichts entfallender Gottesdienste in der Christuskirche die Gemeinde nicht so gänzlich unversorgt zu lassen. Dieser Zweck ist erfüllt worden. Aber darüber hinaus gaben viele begeistert ein Feedback, die ansonsten die Christuskirche nur selten von innen sehen, manchmal selbst nicht am Heiligen Abend.

Vieles spricht dafür, das Projekt fortzusetzen. Aber die Ressourcen sind begrenzt. Das Ganze kostet Geld. Und mindestens genauso wichtig: jeder Video-Gottesdienst kostet ungleich mehr Zeit als der übliche Sonntagsgottesdienst. Das bringt allein der eigene technische Anspruch aller Beteiligten mit sich.

Ich gebe zu: bei dieser Qualität möchte ich bleiben. Einfach im Gottesdienst eine Kamera aufstellen und den Ton mitlaufen lassen und das Ganze entweder direkt oder zeitversetzt im Netz veröffentlichen – das geht für mich nicht. Einfach auch deshalb, weil ich einige dieser derart produzierten Videos gesehen habe. Manchmal hat es nur Sekunden gedauert, da war ich wieder weg.

Es wird auf jeden Fall einen weiteren Online-Gottesdienst aus der Christuskirche geben. Er ist für die zweite Februarhälfte geplant. Verfolgen Sie die entsprechenden Ankündigungen auf dieser Seite bzw. bei Facebook.

Analog oder digital? Wie denken Sie über die Zukunft von Gottesdiensten? Schreiben Sie mir: werner.beuschel@ekir.de Herzlichen Dank.

Werner Beuschel

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