Besuche sind immer Begegnungen vom Ich zum Du und vom Du zum Ich. Sie haben immer etwas von Geben und Nehmen in sich und lassen uns oft anders gehen als wir gekommen sind. Sich aufzumachen und einen anderen Menschen zu besuchen, fällt nicht immer leicht, ist manchmal ein Abenteuer. Es kostet auch Überwindung, sich einer fremden Situation auszusetzen – manchmal ohne vorher zu wissen, wen wir wie antreffen. Besuche können – gerade in Zeiten zunehmender Individualisierung und Vereinsamung in unserer Gesellschaft – Kontakte knüpfen (zum Beispiel zur Kirchengemeinde vor Ort), Beziehungen stiften und Nähe schaffen – auch „auf Abstand“ in Corona-Zeiten.
Darum hatte der verstorbene Präses der Rheinischen Kirche Peter Beier recht, als er einmal nachdrücklich betonte: „Der persönliche Kontakt, der geordnete Besuch, das Gespräch unter vier Augen sind unersetzbar. Kirche läuft treppauf, treppab (das ist nicht nur Aufgabe der Ordinierten), oder sie verschwindet aus dem Gedächtnis und dem Gefühlshaushalt der Menschen.“ Einladende Gemeinde sucht so Menschen in ihrem Lebensraum zuhause auf und bekommt für die Besuchten ein konkretes Gesicht der Zuwendung.
Der Besuchsdienstkreis in Ohlerfeld weiß sich darum dieser wichtigen Aufgabe mit viel Engagement verpflichtet und besucht jedes Jahr die Gemeindemitglieder ab dem 70. Geburtstag. Zur Zeit arbeiten mit mir gemeinsam im Besuchsdienstkreis mit: Anke Fischermanns, Rosemarie Hermes, Gisela Ladwig, Paul Nelz, Claudia Petry, Anja Sänger, Ruth Sänger (seit 30 Jahren!), Brigitte Schreur und Angela Zöbisch. Den so verlässlich Mitwirkenden (auch unter den schwierigen Corona-Bedingungen der vergangenen zwei Jahre!) sei darum auch an dieser Stelle einmal ein sehr herzliches Dankeschön gesagt! Weitere Mitarbeitende im Besuchsdienstkreis sind jederzeit herzlich willkommen! Wir treffen uns jeweils am letzten Mittwoch im Monat um 16.00 Uhr im Ev. Kirchsaal Ohlerfeld
Andreas Rudolph