Siebenbürgensammlung am 20.04.2023

Liebe Unterstützer*Innen der Siebenbürgenhilfe,

Ende März d.J. haben wir nach drei Jahren Corona-Pause in Begleitung des Aufsichtsratsvorsitzenden vom Diakonischen Werk Mönchengladbach e.V., Pfr. Herbert Schimanski, unsere Partner*Innen in Siebenbürgen besucht. Die Tage waren erfüllt von guten und wichtigen Gesprächen, die uns Impulse für die Weiterarbeit der Siebenbürgenhilfe gegeben haben.

Die Hilfe und Unterstützung ist auch nach 41 Jahren der Siebenbürgenhilfe sowie über dreißig Jahre nach dem Zusammenbruch des Sozialismus und 17 Jahre nach Beitritt in die Europäische Union wichtig. Während Städte wie Hermannstadt wachsen und dort fast keine Arbeitslosigkeit zu verzeichnen ist, bleiben alte und kranke Menschen auf der Strecke. Die junge Generation ist zu großen Teilen ausgewandert und die alte Generation verbleibt im Land, das sie aber sehr schlecht versorgt. Nach einem arbeitsreichen Leben erhält eine Rentner*In 200,00€. Damit sind die gestiegenen Lebensmittel- und Energiekosten nicht zu bezahlen. Aber auch die Menschen, die noch im Erwerbsleben stehen, erhalten durchschnittlich nur 600,00€. Hier gibt es eine Diskrepanz zwischen Menschen, die in staatlichen Einrichtungen arbeiten und denen in privaten. Aus politischen Gründen wurden vor einigen Jahren die Einkommen in staatlichen Einrichtungen fast verdoppelt, so dass die Arbeitnehmer*Innen aus privaten Einrichtungen abwandern.

Dies trifft in besondere Weise eine Einrichtung wie das von uns unterstützte Kinderhospiz. Die Leiterin Ortrun Rhein kämpft mit den Mitarbeiter*Innen nicht nur um das Überleben der Kinder sondern auch ständig um das Überleben der Einrichtung. Während staatliche Einrichtungen Hilfen zum Ausgleich der Inflation bekommen, bleiben private Einrichtungen außen vor und müssen die Mehrkosten durch zusätzliche Spenden ausgleichen. Seit Jahren ist der Anteil der Krankenkasse an der Versorgung der kranken Kinder unverändert. Die Kosten für die Pflegeprodukte und insbesondere die Spezialnahrung, ohne die die Kinder nicht leben können, steigen ständig. Frau Rhein sagte voll Dankbarkeit, dass sie ohne die Überweisungen vom Diakonischen Werk oftmals nicht weiß wie sie die nächsten Wochen überstehen soll.

Im Stadtpfarramt Hermannstadt wurde uns berichtet, dass die Medikamentenstelle, die in der Regel einmal wöchentlich geöffnet hat, der Nachfrage nach Medikamenten kaum gerecht werden kann. Vor dem Hintergrund der oben beschriebenen Einkommenssituation können sich die Menschen verordnete Medikamente oder gar freiverkäufliche Medikamente bei z.B. Erkältungen nicht leisten. Das Gesundheitssystem in Rumänien ist schlecht. Häufig werden kranke Menschen nur behandelt, wenn sie sich gegenüber dem Arzt/der Ärztin erkenntlich zeigen. Darüber hinaus sind die Zuzahlungen zu Medikamenten vor einigen Jahren stark angestiegen. Das können sich Menschen mit kleinen Einkommen nicht leisten. Es gibt eine Krankenkasse, die aber kaum Leistungen abdeckt.

Der Winter 2022/23 war klimatisch fast keiner, aber durch die Kostensteigerungen bei den Lebensmitteln und der Energie für Menschen mit geringen Einkünften sehr hart. Die „Winterhilfe“, eine seit vielen Jahren bewährte Unterstützung für alte, arme Menschen, damit sie im Winter nicht frieren müssen, hat von November bis März 57 alte Menschen mit monatlich 40,00€ unterstützt.  Diese Aktion im Kirchenbezirk Hermannstadt ist den alten Gemeindegliedern vorbehalten, die durch die persönliche Auszahlung durch Pfarrer, Mitarbeiter*Innen und Helfer*Innen noch einen seltenen Besuch und Zuwendung erhalten.

Der Besuch unserer drei Partner*Innen mit Second-Hand-Läden hat uns gezeigt wie existentiell die Gebrauchtwaren für die Menschen sind. Einerseits können günstig Kleidung und Haushaltstextilien erworben werden, andererseits werden mit dem Erlös die Mitarbeiter*Innen und die Miete bezahlt und Menschen in sozialen Notlagen unterstützt.  In 2022 konnten nur 5 LKWs auf den Weg gebracht werden, da wir nicht genug Ware hatten. Dies stellt die Second-Hand-Läden vor große Probleme, da sie einen gewissen Umsatz benötigen. Hier bitten wir insbesondere die Menschen, die im Umfeld von Mönchengladbach leben, zu prüfen, ob sie kleinere Sammlungen organisieren können, damit vielleicht auch wieder mehr LKWs möglich werden. Bei möglichen Aktionen ist aber darauf zu achten, dass ausschließlich gut erhaltene Kleidung abgegeben wird. Es geht nicht um aktuell modische Kleidung, aber sauber und nicht kaputt sollte sie sein.

Das Lager ist nach dem letzten Transport Anfang März fast leer. Heute hat die erste Sammlung in einer Kirchengemeinde stattgefunden. Weitere Sammlungen folgen bis einschließlich Juni. Wir gehen davon aus, dass dann auch erst wieder ein Transport durchgeführt wird. Ein 40-Tonnen-LKW muss gut ausgelastet sein. Unsere Partner*Innen in Siebenbürgen finanzieren den Transport und möchten daher nur volle LKWs erhalten, die den erforderlichen Erlös für die Läden ermöglichen.

Übrigens, die Homepage des Diakonischen Werkes Mönchengladbach e. V. wurde überarbeitet. Sie finden die Siebenbürgenhilfe mit den aktuellen Sammlungsterminen und dem Spendenkonto nun unter:

https://www.diakonie-mg.de/ehrenamt/siebenbuergenhilfe

Mit herzlichen Grüßen

Ute Dornbach-Nensel

Hubert Nensel

Diakonisches Werk Mönchengladbach e.V.
Siebenbürgenhilfe
Telefon: + 49 / 0 21 61 – 4 22 63
E-Mail: ute.dornbach@nenselmg.de

Sammlungstermine für die Siebenbürgenhilfe

Donnerstag, 13. April und Freitag, 14. April
Martin-Luther-Kirchengemeinde Rheindahlen, Südwall 32, 14.00 bis 18.00 Uhr
Donnerstag, 20. April
Kirchengemeinde Großheide, Severingstr. 2-4, 16.00 bis 18.00 Uhr
Freitag 5. Mai
Gemeindezentrum Wickrathberg, Berger Dorfstr. 55, 14.00 bis 18.00 Uhr
Montag, 8. Mai
Gemeindezentrum Wickrath, Denhardstr. 21, 14.00 bis 18.00 Uhr
Dienstag, 16. Mai
Paul-Schneider-Haus, Charlottenstr. 16, 15.00 bis 18.00 Uhr
Donnerstag, 15. Juni
Karl-Immer-Haus, Ehrenstr. 30, 15.00 bis 18.00 Uhr

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