Abschiede sind immer etwas Besonderes. Manchmal kommen Sie plötzlich, manchmal sind sie lange geplant, mal leid- oder freudvoll. Mit geplanten Abschieden kann man sich gedanklich im Vorhinein befassen, sie vielleicht sogar detailliert planen, sich darauf vorbereiten.
Nach über 34 Jahren im Dienst des Diakonischen Werkes geht nun der Vorstand und Geschäftsführer, Heinz Herbert Paulus, am 1. Februar 2021 in den Ruhestand. Auf solche Abschiede kann man sich in der Regel vorbereiten, in jedem Fall ist es ein Ereignis, das man üblicherweise im großen Rahmen feiert. Leider macht das die aktuelle Lage unmöglich, hindert uns aber nicht an einem Rückblick auf eine lange, erfolgreiche Zeit.
Am 1.10.1986 begann Heinz Herbert Paulus seine Tätigkeit als Diplom-Sozialarbeiter in der Wohnungslosenhilfe im Diakonischen Werk.
Er wurde 1994 zum stellvertretenden Geschäftsführer ernannt und am 1.3.1999 zum Geschäftsführer. Am 4.2.2020 erfolgte darüber hinaus die Wahl zum alleinigen Vorstand des Diakonisches Werk Mönchengladbach e.V.
Unter seiner Führung und in enger Zusammenarbeit mit den evangelischen Kirchengemeinden der Christuskirche, Friedenskirche, Hardt und Großheide, nahm das Diakonische Werk einen rasanten Entwicklungsverlauf mit seinen vielfältigen Angeboten in der Altenhilfe (Service-Wohnen, drei Seniorenzentren, zwei Tagespflegen und einer Diakoniestation) und ebenso in der Wohnungslosenhilfe mit innovativen Projekten wie dem Café Pflaster, Streetwork, der Notschlafstelle und dem Betreuten Wohnen.
Professionelle Hilfe bieten heute die Fachberatungsstellen Familien- und Erziehungsberatung, Suchthilfe, Migration und Flüchtlingshilfe.
Mit den beiden Radstationen, einer Großwäscherei und einem Tagungshaus als Inklusionsbetriebe ist das Diakonische Werk einer der größten Arbeitgeber in Mönchengladbach mit über 600 MitarbeiterInnen. Nicht zu vergessen die ehrenamtliche Siebenbürgenhilfe, die ebenfalls seit über 30 Jahren besteht.
„Zukunft stellt sich ein, wo immer Abschied genommen wird“, wird der Aphoristiker und Lyriker Elazar Benyoëtz gerne zitiert. So gehört zum Blick zurück auch immer der Blick nach vorn. Zukünftig werden die vielfältigen Aufgaben von zwei Vorständen (im Diakonischen Werk e.V.) bzw. Geschäftsführern (in den Tochtergesellschaften der Diakonie) übernommen:
Ulrich Krause, 47 Jahre, Diplom Kaufmann mit umfangreicher Erfahrung in der Wirtschaftsprüfung und Beratung von Altenhilfeeinrichtungen und Krankenhäusern, sowie in der Geschäftsführung einer Altenhilfeeinrichtung und einer Bildungsakademie.
Dr. (phil.) Alf Scheidgen, 42 Jahre, Diplom-Pädagoge, pädagogischer Mitarbeiter mit Leitungserfahrung in Arbeitsförderungsprojekten, Fakultätsmanagement (TH Köln von 2014 bis 2018 als Prodekan), Lehrtätigkeit in den Fächern Soziale Arbeit und Sozialmanagement.
Die Aufteilung der Ressorts wird entsprechend der Fachlichkeit und der jeweiligen beruflichen Expertise erfolgen. Herr Krause wird somit die Führung des kaufmännischen Bereichs, der allgemeinen Verwaltung und der Pflege-Bereiche übernehmen, sowie die Vermögensverwaltung im Diakonischen Werk e.V., Herr Dr. Scheidgen die inhaltliche Führung der Fach- und Beratungsdienste, der Inklusion und des Förderwesens.
Gemeinsam werden sie die Verzahnung des Diakonischen Werks und der Neuen Arbeit vorantreiben und Synergien schaffen.
Christiane Lambertz