„Silpampiir“ am See Paunküla

Bei einem internationalen Pfadfindertreffen in Estland war auch die Stadt Mönchengladbach vertreten. Kinder und Jugendliche des Verbands christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) aus dem Stamm Matthias Claudius hatten sich auf den weiten Weg zum National Scout Jamboree gemacht. Unter Leitung von Yannic Robertz fuhr der Trupp mit Bahnen, Fähren sowie Bussen die zweitausendzweihundert Kilometer lange Strecke über Schweden nach Tallinn, der Hauptstadt von Estland. Estnische Pfadfinder hatten Yannic Robertz auf einer internationalen Konferenz im Sommer 2023 eingeladen.

In der ersten Woche waren die Gladbacher Pfadfinderinnen und Pfadfinder noch alleine in Tallinn unterwegs und erkundeten die Stadt. Höhepunkte waren eine Führung durch das Parlament, die Besichtigung der Alexander-Newski-Kathedrale und ein Workshop zur Herstellung von Marzipan in der ältesten Apotheke Europas. Man besuchte auch die Gedenkstätte des KZ-Außenlager Klooga und erkundete schließlich in Kleingruppen Tallinn.  

In der zweiten Woche startete dann das internationale Lager am See Paunküla. Auf dem südöstlich von Tallinn gelegenen Zeltplatz empfingen die estnischen „Skauts“ (örtliche Schreibweise für das englische Wort Scouts) herzlich die deutschen Pfadfinder. Aber der Gruß galt auch den vierhundert anderen Pfadis, welche unter anderem aus Ägypten, den USA, der Ukraine, Schweden, Litauen und Irland angereist waren. Zur großen Eröffnung wurden Landesfahnen geschwungen und ein großes Lagerfeuer entzündet. Ein vielstimmiger Gesang war dort zu hören.

Das Thema des Sommerlagers war „Silpampiir“, estnisch für Horizont. Und zur Horizonterweiterung dienten unter anderem Workshops zum Lagerfeuer, Zeltaufbau, Stand-Up-Paddeln, Kanu fahren, Turnen im Hochseil-Garten, ein Stadtausflug nach Tallinn, Nachtwanderungen, ein gemeinsames Geländespiel und olympische Spiele. Für die Gladbacher war vor allem der Kulturtag spannend. Dort zeigte der Stamm Traditionen von Zuhause, erklärte den organisatorischen Aufbau der Pfadfinderschaft in Deutschland und verköstigte die anderen mit dem Pfadfindergetränk Tschai. Nach diesen abenteuerreichen zwei Wochen ging es dann für die Gladbacher wieder zurück nach Deutschland, bereichert mit neuen Freundschaften, Eindrücken und Erfahrungen.

Christian Friese

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