Mia, Emilia, Emma, Sophia, Noah, Ben, Matteo und Finn sind die Namenssieger 2020 bei den Neugeborenen gewesen. Die Eltern haben sich bei der Namensgebung viel Mühe gegeben und bestimmt lange nachgedacht bzw. diskutiert. Vielleicht werden die Eltern sich gegen jegliche Veränderung wie Kose- oder Spitznamen wehren.
Ob das Kind mit dem Namen zufrieden sein wird, wird sich im Laufe der nächsten Jahrzehnte zeigen. Möglich wäre es, dass das Kind danach fragt, warum es nicht einen einzigartigeren Namen bekommen hat. Vielleicht wird das erwachsene Kind, seinen Namen in einen Baum ritzen zusammen mit einem zweiten Namen und einem Herzen drum herum oder beide Namen werden auf ein Schloß graviert, das wiederum z.B. an einer Brücke festgemacht wird.
Die Idee dahinter ist: „Unsere Namen sollen dort zusammen in Ewigkeit bleiben, so wie unsere Liebe ewig ist.“ Dieses Verewigen wird besonders gerne am Valetinstag dem 14. Februar gemacht.
Aber „ewig“ wird der Name nicht dort stehen, denn der Baum wird irgendwann einmal gefällt und das Schloß wird verrosten.
Ganz anders da unser Monatsspruch für Februar: Freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind! Lukas 10,20
Dies sagt Jesus zu den 72 Menschen, die er ausgesandt hatte. Bei ihrer Rückkehr sind sie erfüllt mit Freude, denn sie kehren erfolgreich zurück. Sie haben sich durchgesetzt sogar den bösen Geistern gegenüber und so sagen sie zu Jesus: „Stell dir vor, sogar die bösen Geister mussten auf uns hören!“ Aber Jesus teilt diese Freude und Begeisterung nicht mit ihnen. Er sagt ihnen: „Freut euch, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind!“
Damit sagt Jesus: „Es geht nicht um die Macht, die ich euch gebe. Es geht nicht um den Namen, den ihr euch macht, wenn ihr z.B. böse Geister, Gerüchte, Viren oder ähnliches bekämpft; auch wenn ihr alle so gern eure Namen verewigen würdet im Blatt der Weltgeschichte oder wenigstens in Holz, Stein oder Metall. Aber all das wird sterben, verwesen und vergehen. Es geht um eure Zugehörigkeit im Himmel. Nur wenn ihr im Himmel gemeldet seid, gehört ihr zu mir und seid ihr Bürger des Reiches Gottes in aller Ewigkeit.“
Mein Name ist im Himmel verzeichnet?!
Ich bin bei Gott kein unbeschriebenes Blatt – kein Fremder/keine Fremde?!
Gott kennt mich, Dich und Sie ganz genau! Er kennt unseren Namen, ob einzigartig, ob kurz oder lang, schwer zu schreiben oder auszusprechen.
Gott kennt uns und das Beste ist, wir müssen gar nichts dafür tun, dass er uns kennenlernt. Vielmehr sucht Gott immer wieder nach einer Gelegenheit, sich uns hier auf Erden schon bekannt zu machen. Er machte sich Mose bekannt, als er ihm seinen Namen sagte: „Ich bin, der ich bin“. Er machte sich uns bekannt durch Jesus, seinen Sohn.
Gott kennt uns und möchte, dass wir ihn hier auf Erden schon kennenlernen noch bevor wir in die Ewigkeit eintreten. Das ist eine unverdiente Gnade, für die ich Gott in Ewigkeit nicht genug danken kann.
Das sollten wir nicht vergessen.
Pfarrerin Christiane Fiebig-Mertin