Mönchengladbacher Pfadis auf dem Wattenmeer

Christian Friese, der eine der beiden Pfadfindergruppen im Wichernhaus betreut, war mit dem Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) auf „großer Fahrt“. Hier sein Bericht:

Sechs Tage lang sind Pfadfinderinnen und Pfadfinder gemeinsam aus dem VCP Land Nordrhein mit zwei Plattbodensegelschiffen auf dem Wattenmeer unterwegs gewesen. Am frühen Sonntagabend trafen wir uns in Düsseldorf, um gemeinsam mit dem Reisebus zum Hafen von Harlingen zu gelangen. Nach der ersten Nacht an Bord und einem Kennenlernen der einzelnen Teilnehmenden liefen wir am nächsten Morgen mit dem Zweimaster aus dem Jahre 1914, der „Anna Catharina“, aus, da unser eigentlich gebuchtes Schiff wegen eines Motorschadens nicht fahren konnte. Doch dies sollte unser Vorteil werden, denn der Skipper Gerard und sein Matrose Peter waren sehr zuvorkommend, hatten schon einige Male mit Pfadfindern zu tun gehabt und waren stets bemüht, für uns die schönste Route in Abstimmung mit dem anderen Schiff auszuwählen.

Während an den ersten Tagen das Setzen und Einholen der Segel, wie dem Besansegel (hinteres Segel), dem Gaffelsegel (Großsegel) und dem Focksegel (vorderes Segel) noch etwas holprig vonstatten gingen, pendelte sich dies von Mal zu Mal besser ein.

Weiter ging es nach West-Terschelling. Dort trafen wir am Abend auch wieder auf unser anderes Schiff. Wir erkundeten die Insel und wanderten nachts durch die Dünenlandschaft. Der gesamte Dienstag verlangte viele Wendungen (Kreuzen), wodurch wir nicht nur einmal unsere Seitenschwerter nutzten und unter Deck mit bis zu 15 Grad Schieflage kochen mussten. Am Abend ließen wir uns dann mitten im Wattenmeer trockenfallen. Trotz der stolzen 13 Grad Wassertemperatur trauten sich viele der Ranger und Rover ins Wasser zum Baden. Die eingepackten Gummistiefel wurden rausgeholt und wir machten uns auf zu Spaziergängen im Watt, um Krebse und Muscheln zu entdecken.

Angekommen in Ameland wurden die Vorräte wieder aufgefüllt. Wir liehen uns „Fietsen“ aus und fuhren durch die kleinen Ortschaften auf der Insel Nes, Buren, Ballum und Hollum. Etwas später als sonst, immer in Abhängigkeit der Gezeiten, fuhren wir nun dem Ende unserer Woche entgegen.

Nachdem wir uns im Hafen von Lauwersoog, kurz vor der Schleuse, mit Holz von einigen Fischereibetrieben eingedeckt hatten, steuerten wir anschließend eine kleine unbewohnte Insel im Lauwersmeer an, auf der der letzte Abend bei Lagerfeuer, Tschai und Gitarrenspiel ausklang. So schipperten wir am Freitagmorgen in den Heimathafen der Anna Catharina in Zoutkamp, wo wir Klarschiff machten und Abschied von unserer Crew nahmen. Mit dem Bus ging es dann wieder nach Harlingen, um die andere Gruppe einzusammeln und von dort aus wieder nach Düsseldorf zu fahren.


Da es allen Teilnehmenden von dreizehn bis über sechzig Jahren sehr viel Spaß gemacht hat, wurde schon angedacht, das Ganze 2026 zu wiederholen, ebenfalls als Landesaktion des VCP Land Nordrhein. Und bis dahin habt immer einen Handbreit Wasser unterm Kiel!

Christian Friese

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