Christuskirche

Kapuzinerstraße 46
41061 Mönchengladbach

Auf dem heutigen Fliescherberg entstand 1684 die erste evangelische Kirche in Mönchengladbach. Sie lag außerhalb der Stadtmauern. Die Protestanten waren geduldet, aber noch längst nicht anerkannt. Es dauerte 161 Jahre, bis schließlich der Grundstein für die Christuskirche am 8.8.1845 mitten in der Stadt gelegt werden konnte. König Friedrich Wilhelm IV von Preußen war persönlich anwesend. 1852 war der Kirchbau schließlich vollendet.

In der Nacht vom 30. auf den 31. August 1943 trafen Fliegerbomben die Kirche schwer. Sie brannte aus. Schon bald nach Kriegsende setzte die Gemeinde alles daran, endlich wieder am vertrauten Ort Gottesdienst feiern zu können. Am 29. Juli 1951 war das Ziel endlich erreicht: in einem Festgottesdienst freute sich die Gemeinde, dass sie nun so richtig unter Dach und Fach war. 1962 kamen die durch Professor Schreiter gestalteten farbreichen Fenster in den Chorraum, es schlossen sich Arbeiten an den Emporen und der Kanzel an. 1991 wurde die zu diesem Zeitpunkt seit sieben Jahren unter Denkmalschutz stehende Kirche von außen renoviert, drei Jahre später folgte die Innenrenovierung.

Es schloss sich ein weiteres Großprojekt an: die Anschaffung eines neuen Geläuts. Nachdem 1967 ein Gutachter festgestellt hatte, dass es beim Läuten zu statischen Problemen im Turm kommt, wurden die beiden großen der drei Stahlglocken stillgelegt. Nach umfangreichen Vorarbeiten und -überlegungen sollte dieser Zustand geändert werden. Drei Glockengießereien, von denen eine den Zuschlag bekommen sollte, befassten sich eingehend mit dem Christuskirchenturm, und dem Statikproblem begegneten die Firmen mit einem gemeinsamen Lösungsansatz: anstatt den Turm mit dem vorhandenen Geläut aufwendig zu stabilisieren, sollte ein neues, kleineres vierstimmiges Bronzeglockenensemble die bislang auftretenden ungünstigen Schwingungsverhältnisse vermeiden. Ein weiterer Vorteil dieser Vorgehensweise: der Klang der vorhandenen Eisenglocken sollte aufgrund des verwendeten Materials in absehbarer Zeit sowieso unschön werden; ein Bronzegeläut würde diese Alterserscheinung erst in ungleich längerem Zeitraum zeigen.

Erste Kostenschätzungen beliefen sich auf ungefähr 110.000 DM. Darin enthalten waren die Glocken, die Armaturen und Läutemaschinen sowie ein Glockenstuhl aus imprägniertem Hartholz. Hinzu kamen Arbeiten wie die Demontage des vorhandenen Geläuts sowie die komplette Installation der neuen Glockenanlage.

Das Geld sollte wegen fehlender finanzieller Mittel komplett aus Spenden zusammenkommen. Die Gemeinde nahm die Herausforderung an. Unter anderem wurde ein Sekt unter dem Namen “Gladbacher Glockenklang” vertrieben, der zum Verkaufsschlager wurde. Binnen eines Monats waren die eintausend Flaschen verkauft und die ersten rund 3000 Mark in die Spendenkasse gespült. Im Lauf der Zeit flossen zusätzlichen Spenden aufs Glockenkonto. 10 Mark-, Hundert Mark- und in zwei Fällen auch 1000 Mark-Scheine ließen den Pegel weiter steigen. Es gab weitere pfiffige Verkaufsaktionen zu Gunsten des Projekts. Am Ende kam noch eine Erbschaft hinzu, so dass die Gemeinde ein großes Glockenfest am 21. und 22. Oktober 2000 feiern konnte unter dem Motto “Das Bronzeglockengeläut zieht in sein Zuhause ein.Ein neuer Klang vom Campanile”.

Das vorerst letzte runde Jubiläum feierte die Gemeinde am 27. Oktober 2002 mit dem 150jährigen Kirchenjubiläum der Christuskirche.

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